Weiterentwicklung der EnEV-Nachweisverfahren und -Anforderungen unter Berücksichtigung des Gebäudelebenszyklus

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) regelt in Deutschland die Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden. Ziel ist es, eine hohe Energieeffizienz auf Basis eines Cost-Optimal-Levels zu erreichen. Zur Beurteilung der Kosten werden Herstellung, Betrieb und Instandhaltung berücksichtigt. Zur Bestimmung der Energieeffizienz wird nach derzeitiger EnEV jedoch nur der Betrieb betrachtet.

In der Vergangenheit, d.h. für Gebäude, die einen hohen Energiebedarf für Heizung und Warmwasserbereitung aufweisen, war die Vernachlässigung der grauen Energie vertretbar, da der Betrieb klar dominierte. Inzwischen sind moderne Gebäude jedoch im Betrieb so hoch effizient, dass der Energieaufwand für Herstellung und Instandhaltung etwa 30 - 100 % des Energieaufwandes für einen 50-jährigen Betrieb beträgt. Diesen Anteil zu vernachlässigen ist nicht mehr vertretbar.

Hier setzt das vorliegende Projekt an. Es soll ein praxistaugliches Berechnungs- und Bemessungsverfahren zur Ermittlung der Energieeffizienz von Gebäuden unter Berücksichtigung von Betrieb sowie Herstellung des Gebäudes und Instandhaltung bzw. Austausch von Gebäudekomponenten entwickelt werden. Das Projekt wird in Kooperation mit drei Partnern aus der Praxis durchgeführt.